Chronologie der 72-Stunden-Aktion 2013
Die 72-Stunden-Aktion der Messdiener aus Brake und Baumheide war sehr erfolgreich. Neben der eingesetzten Zeit sich mit den Bewohnern des Pflegewohnheimes St. Joseph auseinander zu setzen haben unsere Jugendlichen mit viel Eigeninitiative gebastelt, gemalt, gebatikt, gebacken und gekocht, um dann diese entstandenen "Wertgegenstände" erfolgreich gegen Spenden abgegeben. Auch die Kaufmannschaft Brake zeigte sich spendabel und unterstützte unsere Jugendlichen.
Am Sonntag, dem 30. Juni 2013, wurde diese Spende im Rahmen des Sommerfestes an das Pflegewohnheim übergeben. 1.111 Euro und 11 Cent waren auf dem großen Scheck notiert!!!!
Ein Dankesbrief aus St. Joseph folgte promt. Lesen Sie selbst:
Hallo liebe Messdiener und HelferInnen,
in der vergangenen Woche habe ich nach sorgfältiger Auswahl (wann habe ich schon einmal eine solche Spende zur Verwendung gehabt) Materialien für einen Sinneswagen oder auch Snozelwagen in größerem Umfang bestellt. Hierfür werden wir die Spende einsetzen.
Ein solcher Sinneswagen ermöglicht in der psycho-sozialen Begleitung unserer schwächeren Bewohner eine positive Anrgeung ganz basaler Wahrnehmung.
So z. B. durch ein spezieller Diaprojektor, der Farbenspiele über dem Bett von bettlägerigen Menschen an die Decke projeziert, ausgewählte Düfte (wir haben eine ausgebildete Aromapflegefachfrau im Haus) und einen speziellen Zerstäuber, Licht und Farben zur Anregung oder (je nach Farbe und Bedürfnis der Bewohner) zu Erreichung einer entspannenden Stimmung, einen CD- Player für die akustischen Reize (Erinnerungen an Situationen über das Geräuschegedächtnis), eine farbwechselnde Wassersäule und viele kleinere anregende oder entspannende Materialien zum Fühlen oder für Massage.
Dies alles wird zu einem Sinneswagen zusammengestellt, der in der individuellen Einzelbegleitung durch meine Mitarbeiter des Sozialen Dienstes eingesetzt werden kann.
Pfarrer Kovac fragte nach den Fotos, die wir von der Aktion hier im Haus ausgehängt haben. Ich habe nun alle Einverständniserklärungen der auf den Fotos abgebildeten Bewohner schriftlich eingeholt (ja ja der Datenschutz…) und ein Album zusammengestellt für die Messdienser und natürlich die Gemeinden. Vielleicht mögen Gemeindemitglieder, die gespendet haben auch hineinsehen, damit sie wissen, dass das Geld gut und bedacht ausgegeben wird für sehr sinnvolle Dinge!
Ich gebe das Album Pfarrer Kovac (sollte ich ihn morgen sehen) mit. Bitte fragen Sie/fragt Ihr ihn danach, so dass überlegt werden kann, wo und wie es vielleicht ausgelegt wird, so dass auch alle Beteiligten es ansehen können.
Nun sind ja erst einmal Ferien für die Meisten. Im September würden wir Euch Messdiener (oder den Teil, der kann) gerne noch einmal zu einem Spielenachmittag mit Kaffee und Kuchen einladen, ohne dass etwas mitgebracht werden muss außer Lust auf ein Spielstündchen… Ich schlage einfach schon mal zwei Termine vor: Freitag 20 oder 27. September 13 nachmittags? Es hat ja noch Zeit, das zu überlegen… Dann kann auch der ganze Sinneswagen angeschaut und ausprobiert werden.
Ich wünsche allen sonnige und wunderbare Sommertage.
Herzliche Grüße aus St. Joseph
Annette Champion
Die Chronologie der 72-Stunden-Aktion:
Wochenende der Begegnung Alt und Jung in St. Joseph Bielefeld
(72-Stunden-Aktion der Messdiener des Pfarrverbundes)
Ein ganzes Wochenende Zeitgeschenke.
Das erlebten Bewohner und Mitarbeiter des Pflegewohnheimes St. Joseph vom 14.-16.06. 13 durch die 72-Stunden-Aktion der Messdiener des Pfarrverbundes.
Keinerlei Scheu und ein normaler wertschätzender Umgang prägten die Begegnungen an diesem Wochenende. Viel gemeinsames Lachen, Erzählen und lebendiger Austausch. „Fast so wie Enkel, die ich nie gehabt habe“ (Bewohnerin). „Die sind so ansteckend frisch, da fühle ich mich gleich viel jünger!“ (Bewohnerin)
Ablauf: Freitag 14.06.13 Vormittag:
Kennenlernen des Hauses, Infos und Rollstuhltraining mit Fr. Champion, erste Kontakte zu Bewohnern (Kinder u Jugendlichen hatten für die Aktion schulfrei)
Freitag 14.06.13 Nachmittag:großer Stadtspaziergang (organisiert von Fr. Gaide) mit ca. 45 Personen. Besuch von den Bewohnern bekannten Orten in der Stadt (Rathaus, Alter Markt, Altstadt...) und gemeinsames Kaffeetrinken in drei Straßencafes. So etwas ist nur mit so vielen Helfern (Rollstuhlschiebern) möglich und etwas ganz Besonderes.
Samstag 15.06.13 Vormittag:
Vorbereitung eines gemeinsamen Gottesdienstes mit den Bewohnern. Tierbesuch von zwei Hunden und einem Kaninchen (mitgebracht von den Jugendlichen) im ganzen Haus. Der Tierbesuch ergab viele Gespräche im, durch Mitarbeiter des Sozialen Dienstes begleiteten, Einzelkontakt mit den Bewohnern. Viele erzählten über ihre Tiere früher und teilten ihre Erinnerungen mit den Jugendlichen. Zwei dementiell veränderte Bewohnerinnen, die sonst fast nicht sprechen, sprachen mit dem Kaninchen und lächelten entspannt als sie das weiche Fell streichelten.
Samstag 15.0.13 Nachmittag:
Die Jugendlichen hatten abends im Pfarrheim, wo sie gemeinsam übernachteten 10 Kuchen für ein gemeinsames Kaffeetrinken mit den Bewohnern gebacken. Alle halfen tatkräftig, so dass die Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft einmal frei hatten. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken erwartete die Bewohner ein kleines, von den Jugendlichen vorgeführtes, Theaterstück. Dies war sorgfältig ausgewählt, da es eine humorige Parodie des allseits bekannten Märchens „Aschenputtel“ war. Die Jugendlichen bekamen großen Applaus und gemeinsam konnte geschmunzelt werden.
„Ich hätte gar nicht gedacht, dass die Bewohner so darüber lachen können!“ (9 Jährige)
Im weiteren Verlauf des Nachmittages wurde eine Gesprächs-und Erinnerungsrunde für die Erzählfreudigen unter Bewohnern und Jugendlichen angeboten, die viel Raum für Austausch zwischen Alt und Jung gab. So wurde über Schule früher/heute, über Familie früher/heute, über Handys und Technik und über Urlaub früher/heute gesprochen. Alle, die nicht so gerne mitdiskutieren wollten, wurden zum gemeinsamen Spielen in der Cafeteria eingeladen. Bei Mensch ärgere Dich nicht, Mühle, Memory und Vier gewinnt kam man miteinander in Kontakt.
„Beim Spielen ist das Alter egal, Hauptsache miteinander Spaß haben!“ (Bewohnerin und 11 Jährige einig)
Am Ende des Nachmittages konnten die Jugendlichen die Bewohner noch einmal verblüffen. Sie hatten in den Tagen zuvor mehrmals gezielt, den Bewohnern bekannte, alte Volkslieder miteinander geübt. So war der Gesang aus jüngeren und älteren Kehlen ein schöner gemeinsamer Abschluss des Tages.
Sonntag 16.06.13 Vormittag:
Ein gemeinsamer Gottesdienst in der St. Josephskirche neben dem Pflegewohnheim war für Bewohner und junge Menschen ein gelungener Abschluss des Wochenendes.
Wer Interesse an ehrenamtlicher Arbeit (Ausflugsbegleitung, Unterstützung bei Feiern, musikalische Vorspiele, Einzelbesuche o.ä.) hat, ist herzlich eingeladen, sich bei Frau Champion (Leitung Sozialer Dienst im Pflegewohnheim St. Joseph Tel: 5299951) zu informieren!